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INFJ
Nur 1% der Männer und 2% der Frauen in der Gesamtbevölkerung tragen den Persönlichkeitstyp INFJ.
Der natürliche Zustand des INFJ ist, wenn er/sie bewusst unbewusst ist: einen Fuß im bewussten Moment und den anderen im unbewussten Kontinuum zu haben. INFJs können mühelos in dieser Lücke von zwei Bewusstseinsbereichen stehen; in der Tat ist es, wo sie hingehören. INFJs besetzen diese beiden Räume als einen vollständigen Raum – wo das Zeitliche auf das Überzeitliche trifft.
Willkommen in der uneingestanden und leider sogar verspotteten Realität des INFJ. INFJs sehnen sich danach, diesen bewussten unbewussten Raum mit anderen zu teilen oder zumindest zu zeigen, was in einem solchen Raum entdeckt werden kann. Zum Erstaunen der INFJs wird dieser Raum jedoch größtenteils ignoriert, abgelehnt und sogar angegriffen.
Ja, das bin ich. Ich bin ein INFJ
Ich bin nicht schüchtern. Ich bin ein Noticer (Bemerker). Ich bin ein Denker. Ich bin ein Beobachter. Ich bin nicht hochnäsig. Ich bin nicht antisozial. Ich schätze mein Alleinsein. Ich bin kein Fan von Smalltalk. Ich bevorzuge ein paar enge Freunde. Ich bin zurückhaltend, bis ich es nicht mehr bin. Ich schätze wahre Verbundenheit. Wenn wir eine Verbindung haben, bist du mir wichtig.
INFJs nutzen beide Gehirnhälften mit gleicher Meisterschaft. Sie sind sowohl kreativ als auch verantwortungsbewusst, künstlerisch und logisch, spirituell und wissenschaftlich, intuitiv und analytisch.
INFJs werden oft als die extrovertierten Introvertierten bezeichnet. Sie haben die Fähigkeit, extrovertiert zu erscheinen, weil sie sich für andere Menschen interessieren und den Wunsch haben, dass sich die Menschen wohlfühlen.
INFJs können Unglücklich sein und Ängste bei anderen leicht erkennen, selbst wenn es keine sichtbaren Anzeichen von Not gibt, da sie sehr intuitiv sind. Sie haben die einzigartige Fähigkeit, uneingestandenes und unausgesprochenes Leid zu erkennen und versuchen ihr Bestes, um jemandem in Not zu helfen.
INFJ Zitat
»Ich sehe hinter die Oberfläche, in die Teile von dir, von denen du dachtest, dass sie verborgen sind.«
Dieses Zitat spiegelt die intuitive Fähigkeit von INFJs wider, Emotionen, Motivationen und innere Kämpfe wahrzunehmen, die andere vielleicht nicht offen zeigen.
INFJs sind bekannt für ihr tiefes Einfühlungsvermögen und ihre Einsicht in die wahren Gefühle der Menschen, selbst wenn sie diese sorgfältig verbergen oder nicht verbal zugeben. Sie sehen oft »hinter die Oberfläche«, d. h. sie nehmen subtile Hinweise und Nuancen im Verhalten auf, die die verborgenen Schichten einer Person offenbaren.
Diese Eigenschaft macht INFJs einzigartig mitfühlend und verständnisvoll, da sie Aspekte anderer Menschen erfassen, die der Außenwelt verborgen bleiben, und so ein Gefühl der Akzeptanz und Bestätigung vermitteln, das viele als beruhigend empfinden.
INFJ und Intuition
INFJs kombinieren introvertierte Intuition mit extravertiertem Fühlen. Das extravertierte Fühlen sammelt eine große Menge an sensorischen Informationen aus der Außenwelt, die dann in einem Informationsnetz im Kopf des INFJ gespeichert werden. Mit Hilfe der introvertierten Intuition scannt der INFJ alle Informationen, verbindet Punkte, sieht, welche Muster sich manifestieren, und interpretiert alle Hinweise, um eine Vorhersage darüber zu formulieren, was in der Zukunft passieren könnte. Das extravertierte Gefühl des INFJ hilft dem INFJ auch dabei, die zugrundeliegenden Emotionen und Gefühle zu erkennen, die eine Person erlebt, um einen genauen Einblick in das zu bekommen, was eine andere Person durchmacht oder wie sie (der INFJ selbst) emotional auf etwas reagieren könnte.
INFJ Trigger
Der schnellste Weg, einen INFJ abzuschrecken, besteht darin, unehrlich, kontrollierend, laut, engstirnig, oberflächlich, materialistisch, eitel, privilegiert, egoistisch, melodramatisch, manipulativ, unausstehlich und/oder narzisstisch zu sein.
Weitere Trigger
Ungelöste Konflikte
Ungleichheit
Ungerechtigkeit
Vorsätzliche Ignoranz
Gefühllosigkeit
Beleidigung unserer Intelligenz
Zweifel an unserer Integrität
Gehetzt werden
Mangel an Verantwortlichkeit
Tierquälerei
Untreue und Ablehnung
MYERS-BRIGGS
Der Myers-Briggs-Typenindikator (kurz MBTI) nach Katharine Cook Briggs und Isabel Myers ist ein Instrument, mit dessen Hilfe die von Carl Gustav Jung entwickelten »psychologischen Typen« erfasst werden sollen. Die Theorie von Jung besagt, dass wir über verschiedene, gegensätzliche Möglichkeiten verfügen, Energie zu sammeln (Extraversion oder Introversion), Informationen aufzunehmen oder zu erfassen (Empfinden oder Intuition), über diese Informationen zu entscheiden (Denken oder Fühlen) und mit unserer Umwelt umzugehen (Urteilen oder Wahrnehmen). Man geht davon aus, dass Sie diese acht Teile Ihrer Persönlichkeit benutzen, aber in jedem Bereich einen bestimmten Teil bevorzugen. Dies ist vergleichbar mit der natürlichen Präferenz, eine von beiden Händen bevorzugt zu gebrauchen.
Das MBTI-Instrument misst keine Fertigkeiten oder Fähigkeiten auf irgendeinem Gebiet. Vielmehr hilft es Ihnen, sich Ihres jeweiligen Stils bewusst zu werden.
Die 4 Dimensionen des
Myers-Briggs-Test
Die Typologie der Persönlichkeit basiert auf vier Dimensionen:
Extraversion (E = Extraversion) – Introversion (I = Introversion)
Worauf richten Sie Ihre Aufmerksamkeit, Energie, Motivation?
Der E-Typ geht mehr nach außen, der I-Typ ist zurückgezogener und konzentrierter.
Siehe auch Exkurs: Intros und Extros
Sensitivität (S = Sensoring) – Intuition (N = INtuition)
Wie nehmen Sie die Wirklichkeit wahr?
Der S-Typ ist stärker faktenbezogen, der N-Typ verlässt sich deutlich mehr auf sein Bauchgefühl.
Denken (T = Thinking) – Fühlen (F = Feeling)
Wie fällen Sie Entscheidungen?
Der D-Typ ist eher nüchtern und setzt vor allem auf Logik. Er orientiert sich bei Entscheidungen an Fakten.
Der F-Typ fällt Entscheidungen aufgrund von bestimmten Emotionen. Er ist eher sensibel und empathisch.
Beurteilen (J = Judging) – Wahrnehmen (P = Perceiving)
Wie organisieren Sie sich?
Der J-Typ trifft eher schnelle Entscheidungen, denkt in festen klaren Kategorien.
Der P-Typ hingegen ist flexibler und kann sich eher aufgrund neuer Informationen anpassen.
Wer einen Myers-Briggs-Test macht, erhält am Ende eine 4-stellige Buchstabenkombination, die einen der 16 Persönlichkeitstypen repräsentiert.
Exkurs: Intros und Extros
Intros und Extros unterscheiden sich vor allem in der Art ihrer Energiegewinnung: Intros brauchen Rückzug und Ruhe, Extros gewinnen Energie aus dem Kontakt mit Menschen und aus Aktivitäten.
Intro- und Extroversion sind zwei Pole eines Kontinuums. Jeder Mensch verfügt über einen Bereich auf diesem Kontinuum, in dem er sich am wohlsten fühlt. Idealerweise kann er den größten Teil seiner Zeit in diesem Bereich verbringen – sonst wird es ungesund. Schwankungen und Verschiebungen zwischen Introversion und Extroversion sind normal und können mit der umgebenden Kultur, der konkreten Situation, der Rolle, dem Lebensalter und sogar der Stimmung zu tun haben.
Introversion, Schüchternheit und Hochsensibilität sind drei unterschiedliche und nicht unmittelbar miteinander zusammenhängende Eigenschaften.
Die Unterscheidung von extrovertierten und introvertierten Persönlichkeiten geht auf Carl Gustav Jung zurück. In der Literatur wurden extrovertierte Eigenschaften manchmal als »gesünder« dargestellt als introvertierte Merkmale – was sich ebenso wenig halten lässt wie das Gegenteil.
Intros und Extros unterscheiden sich in der Organisation ihrer Gehirne und auch in der Art der Aktivität ihrer Gehirne.
Je besser sich Intros und Extros mit ihren Bedürfnissen und Neigungen kennen, umso leichter und angenehmer können sie mit sich selbst und anderen umgehen.
Die Welt braucht die Eigenschaften beider Persönlichkeitstypen!
Wichtig ist eins: Die Welt braucht Intros und Extros. Denn die menschliche Spezies profitiert von Gegensätzen, die sich ergänzen. Sie braucht zu ihrem Fortbestand und ihrer Entwicklung Männer und Frauen, Denkende und Fühlende, Sesshafte und Nomaden, Extros und Intros. Extros bieten Intros etwas, was diese weniger haben: energische Impulse, spontanes Handeln, Motivation. Umgekehrt geben Intros ihren extrovertierten Zeitgenossen etwas, was in diesen nur schwach angelegt ist: z.B. kluges Innehalten, tiefe Beziehungen, Reflexion und ein offenes Ohr.
Übersicht: Intro-Stärken
1. Stärke: Vorsicht
behutsam vorgehen, Risiko und Abenteuer meiden, aufmerksam beobachten, Respekt zeigen, vor dem Reden denken, unaufdringlich sein, Informationen über sich selbst dosieren
2. Stärke: Substanz
aus der Tiefe der eigenen Erfahrung schöpfen, Wesentliches betonen, Inhalte mit Bedeutung, Tiefe und Qualität vermitteln, inhaltsreiche Gespräche führen
3. Stärke: Konzentration
fokussieren können, Energie gezielt auf innere oder äußere Aktivitäten richten, intensiv und beständig bei einer Sache bleiben, aufmerksam sein
4. Stärke: Zuhören
aus den Äußerungen des Gegenübers Informationen, Positionen und Bedürfnisse herausfiltern, einen Dialog schaffen
5. Stärke: Ruhe
innere Ruhe als Basis für Konzentration, Entspanntheit, Klarheit und Substanz pflegen
6. Stärke: Analytisches Denken
planen und strukturieren, komplexe Zusammenhänge unterteilen und daraus systematisch Informationen, Positionen, Lösungen und Maßnahmen herleiten
7. Stärke: Unabhängigkeit
allein sein können, selbstständig sein, innerlich losgelöst von der Meinung anderer nach eigenen Prinzipien leben, von sich selbst absehen können
8. Stärke: Beharrlichkeit
geduldig und mit langem Atem einer Sache nachgehen, um ein Ziel zu erreichen
9. Stärke: Schreiben (statt Reden)
lieber und leichter schriftlich als mündlich kommunizieren
10. Stärke: Einfühlungsvermögen
sich in die Lage der Kommunikationspartner versetzen können, mit wenigen Konflikten leben, Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen in den Vordergrund stellen, kompromissbereit sein, diplomatisch vermitteln