Quantenphilosophie und Spiritualität
Ohne Bewusstsein existiert nichts. Alles, was wir über die Welt wissen, alles, was unsere Welt ausmacht, ist an ein menschliches Bewusstsein gebunden. Wenn kein Bewusstsein vorhanden ist, gibt es auch kein „Ich“, keine Umwelt, keine Natur, keine Sonne, keinen Kosmos. Bewusstsein erschafft alles – was wir über unsere Sinne erfahren, was wir erleben, woran wir uns erinnern. Subjektives Bewusstsein steuert Materie. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sich aus den Forschungen der Quantenphysik ergeben haben.
„Jeder, der sich ernsthaft mit Wissenschaft beschäftigt, gelangt zu der Überzeugung, dass sich in den Gesetzmäßigkeiten der Welt ein dem menschlichen ungeheuer überlegener Geist manifestiert, dem gegenüber wir mit unseren bescheidenen Kräften demütig zurückstehen müssen.“ Albert Einstein
Über sehen wir, dass es sich bei dem mechanistischen Weltbild ebenso wie bei unserem modernen Wissenschaftsbegriff um ein Paradigma handelt? Ein Paradigma ist nichts anderes als eine Abstraktion, die sich eine Gesellschaft in einer bestimmten Phase ihrer Geschichte zu eigen macht.
Alle Quanteninformationen sich als Möglichkeiten in einem universellen Urfeld niedergelegt. Quanteninformation ist die Grundsubstanz; sie zeigt, dass die Materie im Prinzip aus demselben Stoff ist wie unsere Gedanken.
„Es gibt keine Materie, sondern nur ein Gewebe von Energien, dem durch intelligenten Geist Form gegeben wurde.“ Pax Planck
Die Wahrnehmung ist ein Akt des bewussten Beobachtens. Das Wahrgenommene wird interpretiert, mit Sinn und Bedeutung versehen und vom Verstand in ein Ordungsschema eingeordnet. So entsteht die Welt.
„Ein menschliches Wesen ist ein Teil das Ganzen, das wir ‚Universum‘ nennen … Es erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle, als etwas von allem anderen Getrenntes – eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins.“ Albert Einstein zitiert in Wilber Halbzeit der Evolution
Die „Objektive Welt“ ist immer und ausschließlich eine Gedankenkonstruktion des Ichs plus Bewusstsein.
„Alles, was wir durch Beobachtungen oder durch Abstraktion unserer Wahrnehmungen als Wirklichkeit betrachten und in der Naturwissenschaft als (stoffliche) Realität beschreiben, darf in dieser Form nicht mit der eigentlichen Wirklichkeit gleichgesetzt werden.“ Hans-Peter Dürr
Eine der fundamentalsten Erkenntnisse der Quantenphysik besagt, dass ein Ereignis in der subatomaren Welt in „allen möglichen Zuständen“ existiert, bis der Akt des Messens, der Beobachtung (immer liegt eine Art von Resonanz zugrunde), es auf einen bestimmten Zustand festlegt. In dem Augenblick, in dem eine Messung (Beobachtung) durchgeführt wird, kollabiert die Wellenfunktion mit den vielen Zustandswahrscheinlichkeiten, und das System ist gezwungen, einen einzigen Zustand anzunehmen. Das System ist in die Realität geschaltet worden.
„Wirklichkeit und Information sind dasselbe. Information ist der Urstoff des Universums.“ Anton Zeiliger
Unser Unterbewusstsein (Seele) empfängt lebenswichtige Daten aus dem Informationsfeld. Es hat „Eingebungen“, „fühlt“ und „weiß“. Das Bewusstsein (Verstand) überträgt diese Daten dann in einen verbalen oder symbolischen Code.
Bewusstsein/Unterbewusstsein ist ein universeller Modus, dessen Aufgabe darin besteht, einzelne Informationen oder Informationsmuster aus dem gigantischen „Meer aller Möglichkeiten“ zum Erkennen zu führen. Mit anderen Worten, das Bewusstsein bewegt sich durch das „Meer aller Möglichkeiten“, wählt bestimmte Ereignisse aus, sortiert sie und lässt dann den Geist Erklärungen dafür geben.
Das Nichts ist identisch mit dem „Meer aller Möglichkeiten“ und die Quelle jedes Gedankens. Die mit einem wachen Bewusstsein aufgesuchte Phase zwischen zwei Gedanken ist der Moment, in dem wir völlig neue Welten erspüren können. Sie erschließen sich uns ohne unser Zutun.
Die Meditation kann veranlassen, dass die Ich-Perspektive sich völlig auflöst, ein individueller Geist ohne Besitzer. Das Gefühl von sich selbst als eine von allem getrennte Persönlichkeit kann verflachen, und man gleicht sich einer überirdischen „Intelligenz“ an. Die Position, die nun eingenommen wird, eröffnet eine erweiterte Wahrnehmung der Welt. Es fließen Informationen, die vorher ausgeschlossen waren: Bilder, Antworten auf Fragen, Erfahrungen, die man selbst nicht gemacht hat. Im Endeffekt wird das Ich ins Universum verlagert und das „absolute Bewusstsein“ (Überbewusstsein) zu uns gelenkt. Das ist das Ziel des Yogi, das als Erleuchtung (Samadhi) bezeichnet wird.
Geübte Yogis können sich mithilfe einer überlieferten Technik jederzeit in diesen Zustand tiefster Meditation versetzen. Der Yogi setzt sein Bewusstsein dabei so ein, dass sich sein im Körper eingeschlossener Geist vollkommen mit dem universellen Geist verbindet. Diese Yoga-Praktiken werden bereits in den mehr als 3000 Jahre alten Veden beschrieben.